Tagesbetreuung Hebel, St. Gallen
offener Projektwettbewerb, 2018

Tagesbetreuung mit 3 Gruppen


Der Wettbewerbsperimeter ist Teil eines inselartigen Grundstücks, das durch die Gessner- und Gotthelfstrasse getrennt ist vom Gebiet der umliegenden Mehrfamilienhäuser. Das neue Horthaus bildet zusammen mit der bestehenden Turnhalle und dem Kindergarten ein Gebäudeensemble ähnlicher Volumen jedoch unterschiedlicher Erscheinung. Der Neubau verleiht der Anlage ein neues Gesicht, eine neue Adresse und einen neuen Zugang an der Gotthelfstrasse. 

Das von der Strasse  her gesehene drei geschossige und einfache Gebäude gliedert die Anlage in unterschiedliche und klar zugeordnete Aussenräume. Das neue Horthaus ist eingebettet in die bestehenden Bäume und Ergänzungen bestehend aus Obstbäumen und Sträuchern. Die Bepflanzung greift um das Haus bis an die Gotthelfstrasse und lässt das Haus wie im Quartier üblich eingewachsen erscheinen.

In dem einfachen Volumen greifen drei unabhängige Horteinheiten so ineinander, dass jede Einheit über einen eigenen Eingang mit Garderobe und einen eigenen Ausgang zum Garten verfügt. Die gemeinsame runde Eingangshalle bildet die Drehscheibe, sie verbindet das Strassenniveau mit dem Gartenniveau und kann auch zur behindertengerechten Erschliessung des Kindergartens genutzt werden. Im Weiteren verbindet die Halle die Horteinheiten resp. die Garderoben mit den gemeinschaftlichen Aussenräumen. 

Die drei Horteinheiten mit eigener Treppe funktionieren unabhängig und identisch, Garderobe und ein Teil der Nebenräume befinden sich auf Strassenniveau resp. auf dem Splitlevel, die fünf Horträume je Abteilung verteilen sich auf die beiden oberen Niveaus. Die Zuordnung der Horträume auf die Einheiten resp. Treppenhäuser lässt sich flexibel gestalten und ermöglicht zukünftige Anpassungen. Je nach Treppenhaus und Geschoss lassen sich bis vier Räume auf einem Geschoss einer Einheit zuschlagen. Diese Flexibilität ermöglicht es, zwei Bewegungsräume für einen Elternabend zu einem Raum zusammen zuschliessen. Das Mobiliar kann in dem Fall einfach in einem angrenzenden Raum gelagert werden.  

Die Materialisierung des Horts erinnert an das bestehende Bauernhaus auf der Parzelle und kombiniert unterschiedliche Motive der bestehenden Bauten auf der Parzelle. Der Sockel aus Beton und die Holzfassade sind auf einfache und direkte Art miteinander kombiniert und bringen die innere Konstruktion zum Ausdruck. Als Kontrast zu der massiven und ruhigen Sichtbetonfläche fügt sich die dunkle und Holzfassade aus unterschiedlichen Elementen zusammen. Holzstützen und –schalungen, Öffnungsflügel, Türen, Geländer und Markisen beleben den Ausdruck und verleihen dem Haus trotz der Fassadenrasterung einen wohnlichen Ausdruck. Die Eingänge auf allen vier Gebäudeseiten zerschneiden jeweils den Sockel. Das Blechdach schützt die Holzstirnen und bildet den Gegenpart zum Sockel.